Die Ausstellungsgestaltung verweist auf die Zeit, als der Keller von 1452 als Verkaufsraum öffentlich zugänglich war. In den Wandnischen wo man die Waren präsentierte, sind jetzt die Vitrinen für die Funde integriert. Ein vermauerter Zugang aus jener Zeit öffnet sich visuell und gibt den Blick auf das mittelalterliche Markttreiben frei.
Auch wird der Keller durch eine filmische Ergänzung erweitert, so dass der Besucher in ein Alchemie – Labor aus dem 18. Jahrhundert eintauchen kann.
Das Gotische Haus in der Ritterstraße ist eines der besterhaltenen und bestuntersuchten mittelalterlichen Bürgerhäuser im Land Brandenburg. Bei der Sanierung des Hauses haben Archäologen reiche Funde aus einem verfüllten Keller geborgen. Es handelte sich dabei um ein nahezu komplettes Inventar einer Apotheke aus dem 18. Jahrhundert. Was lag näher, als diese Funde als Teil der Hausgeschichte im ansonsten ungenutzten mittelalterlichen Keller in einer Dauerausstellung zu zeigen?
Die Ausstellung zeigt ausschließlich Funde, die 2013-2014 bei den archäologischen Untersuchungen zur Sanierung des Gotischen Hauses ans Licht kamen. Der gesamte Fundkomplex, mit Ausnahme des Pferdeskeletts, stammt aus der Verfüllung des nun als Ausstellungsraum eingerichteten Kellers. Im späten 18. Jahrhundert hat man beim Umbau zum Wohnhaus einen Teil des Kellers mit einer Mauer abgetrennt und wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum mit Abfall und überflüssigem Hausrat verfüllt.
Kannen, Schüsseln, Töpfe oder bunt bemalte Teller. Einige gehobene Waren wie z.B. Porzellan, Fayencen und Tafelglas sowie Pfeifenstiele, Muscheln und Austernschalen und eine große Menge an Weinflaschenscherben sprechen für einen gewissen Luxus.
Eine nahezu vollständige Apothekerausstattung des 18. Jahrhunderts, die möglicherweise komplett in den Keller entsorgt wurde: Gefäße aus Irdenware und Glas, darunter Retorten zur Destillation, Tiegel und Fläschchen jeder Größe.
Unter dem Bodenfenster, durch das man vom Erdgeschoss aus in den Keller blicken kann, wurde ein Pferdeskelett installiert, das im 13. Jahrhundert im Hof in einer Grube entsorgt wurde.